Freitag, 13. Juni 2008

Nichts gelernt?

Gestern: die Krönung von diesem grauen verregneten Donnerstag war das abendliche Fussballspiel der deutschen Mannschaft.
Vor 10 Jahren habe ich ähnlich erstarrt vor dem Fernseher gesessen und das 3:0 der Kroaten gegen Deutschland verfolgt.

Werden wir am Montag dann wieder da so sitzen, wie vor nunmehr 30 Jahre, als Deutschland 3:2 gegen Österreich verlor und frühzeitig die WM in Argentinien verlassen musste? Wir wollen es nicht hoffen...

Ich habe mich gefragt, was unsere englischen Freunde, die sich ja in Abwesenheit ihrer eigenen Mannschaften bei der EM nun frei einen Favoriten ausgucken können, zum Spiel der Deutschen so denken...

In der aktuellen Newsmeldung (Vokabel des Tages) heisst es:
Croatia stun Germany, penalty saves Austria.

Zu übersetzen ganz simpel, wenn man die Bedeutung von "stun" erkannt hat:
"Kroatien betäubt Deutschland, Elfmeter rettet Österreich."

Durch Zufall bin ich heute über einen Blog gestolpert, der sich mit konkret dieser Newsmeldung befasst und, was ich da erfahren habe, ist so interessant - das muss ich aufgreifen (natürlich auch, weil ich mich geschmeichelt über die dort erwiesene Aufmerksamkeit fühle):
http://vokabeln.over-blog.com/article-20411632.html

Das englisch "stun" wird nämlich auf denselben Wortstamm wie das deutsche "staunen" zurückgeführt. So gesehen wird einem die Bedeutung dieser Newsmeldung erst so richtig klar: "stun" meint eine Betäubung, die der Betäubung vergleichbar ist, die ein Wildtier befällt, wenn es auf der Strasse steht und vom Licht der Scheinwerfer erfasst wird.

Ja, so war es gestern, so ging es ja auch mir vor dem Fernseher:
ein erstauntes Entsetzen befiel mich, ich konnte mich nicht mehr recht rühren und wartete sehnsüchtig auf die Erlösung: den Schlusspfiff...

Hat das alles doch noch was Gutes gehabt, im Gegensatz zu so manchem anderen konnte ich die Niederlage gestern nutzen und für mich etwas lernen.

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