Freitag, 6. Juni 2008

Immer wieder Vokabeln abfragen

Neben all den anderen Dingen, die man so tut, ist der eine oder andere von uns "von Zeit zu Zeit" auch noch Vater oder Mutter und in dieser Funktion bei dem zur Zeit herrschendem Schulsystem auch verantwortlich für das Vokabel-lernen der Kinder.

Wie geht das eigentlich - "Vokabeln lernen"?

Wie habe ich das als Kind gemacht? Vokabeln-lernen in der Schule ist auf den nächsten Tag ausgerichtet: die Vokabeln der Lektion werden gepaukt, in dem ich mir die deutsche Bedeutung anschaue, dann die englische, französische oder welche Sprache auch immer ich gerade lerne.
Ich lese so alle Vokabeln einmal, zweimal, dreimal, sag mir mehrmals im Kopf hintereinander die Bedeutungen vor:
kaufen - to buy, kaufen - to buy, kaufen - to buy

Gut, dann gebe ich die Vokabeln in meinen Vokabeltrainer ein, ich selbstverständlich in mein Vokabellernprogramm phase-6.

Der Vokabeltrainer fragt die Vokabeln dann ab und - je nachdem ob ich die Abfrage der Vokabeln richtig beantworten kann oder nicht - rutscht die Vokabel nach der Vokabelabfrage in die nächste Phase.

So funktioniert Vokabeln lernen...

Wenn ich noch einmal zusammenfassen darf:
Es wird einerseits gesprochen vom Vokabeln-lernen - denn das ist so wie ich es beschrieben habe das ständige, häufige Hintereinanderlesen der gleichen Vokabel mit seiner Bedeutungszuordnung.
Andererseits ist die Rede von der Vokabel-Abfrage:
das ist die Abfrage der Bedeutungszuordnung, anders als beim Vokabel-lernen wird bei der Vokabelabfrage die Vokabel vorgelegt und man selber muss die Bedeutungszuordnung herstellen. Was nur gelingen kann, wenn man vorab die Bedeutung der Vokabel gelernt hat.

Gut. Und jetzt kommt die interessante Wendung in diesem Blog-Eintrag:
Tatsächlich "lernt" man die Vokabel am besten, in dem man sie abfragt.
Die Abfrage der Vokabeln ist demnach gar nicht als Wissensabfrage zu verstehen, sondern ist selber ein wichtiger Bestandteil im Lernprozess des Vokabel-lernens.

Ich möchte betonen, dass nicht ich selber mir diese Weisheit über das Vokabel-lernen ausgedacht habe - amerikanische Forscher haben hierzu eine Erhebung gemacht:

Siehe dazu einen Artikel von Februar 08 in Heute-online (ch):

"Die Forscher wollten wissen, ob das Gedächtnis Daten eher durch mehrmaliges Einprägen oder durch wiederholten Abruf behält."

Und das Ergebnis fiel, wenn man den Berichten trauen darf, sehr deutlich aus:

"Selbst mehrmaliges Lernen der Vokabelliste bringt ohne Tests deutlich schlechtere Ergebnisse, als sich Vokabeln immer wieder abfragen zu lassen."

Was heisst das? Was sage ich meinem Kind?

"Liebe Tochter... um Deine Vokabeln richtig zu lernen, lies sie Dir genau durch.
Vielleicht solltest Du Dir die Bedeutung der Vokabel in seinem Bedeutungszusammenhang klarmachen - lies die Geschichte der Lektion und vergegenwärtige Dir die Bedeutung der Dir nicht bekannten Vokabeln sofort, innerhalb des Textes.
Und danach überträgst Du die Vokabeln in Dein Vokabellernprogramm (ich muss nicht noch einmal betonen, dass ich phase-6 als vokabellernprogramm sehr gut geeignet finde) :-) - und dann jeden Tag Vokabeln abfragen!
So lernst Du Deine Vokabeln fürs Leben!"

Ich bin mal gespannt, was meine Tochter dazu sagt...

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