Mittwoch, 25. Juni 2008

Vokabeln lernen durch Bewegung in der Ganztagsschule

Wie kann man am besten Vokabeln lernen?

Sehr viele Ansatzpunkte findet man, um hinter das Geheimnis zu kommen, wie das denn am besten geht, das "Vokabel-lernen". Sehr interessant zum Beispiel, was aus der aktuellen Hirnforschung zu diesem Thema erarbeitet wird.

Eine aktuelle Meldung kommt aus Reihen der Hirnforscher rund um Manfred Spitzer, dem Leiter einer Klinik in Ulm, der vor Jahren eine Verbindung zwischen Gefühlen und Vokabeln-lernen gelegt hat und der heute sagt:

Kinder lernen Vokabeln besser, wenn sie sich dabei bewegen. ("Apotheken Umschau" 6/2008 A)

Schade, dass in dieser Meldung nicht genauer darauf eingegangen wird, statt dessen ein sehr unvermittelter Sprung zur Ganztagsschule erfolgt - mit dem Hinweis, dass man am besten nachmittags das fürs Langzeitgedächtnis vertiefen sollte, was man morgens gelernt habe. Ohne auf möglichen Nutzen der Ganztagsschule eingehen zu wollen - was liegt da der Unterschied zur bisherigen Hausaufgabe?

Vokabeln lernen mit Bewegung: das ist jedenfalls der neue Ansatz, über den es nachzudenken gilt.

In früheren Verlautbarungen lag der Schwerpunkt für Herrn Spitzer darin, dass man über jede Vokabel, die man lernen möchte, nachdenken soll. Ein Bild zuordnen, eine Geschichte erzählen oder - das erinnert mich doch an meinen Versuch, eine Eselsbrücke für jedes unregelmässige Verb zu schaffen, in dem ich einen aktuellen Musiktitel zuordne:

Unregelmässige Verben lernen mit Musik

Wer das jetzt doof findet und darin Eigenwerbung sieht, verkennt, dass es mich tatsächlich begeistert, wenn ich nachträglich für Dinge, die ich mir ausdenke, eine wissenschaftliche Unterstützung finde...

Gut... Herr Spitzer sagt also: denkt Euch was zu den Vokabeln aus, denn das regt die Synapsen an, so dass diese fleissig spriessen. Oder so ähnlich.

Freitag, 13. Juni 2008

Nichts gelernt?

Gestern: die Krönung von diesem grauen verregneten Donnerstag war das abendliche Fussballspiel der deutschen Mannschaft.
Vor 10 Jahren habe ich ähnlich erstarrt vor dem Fernseher gesessen und das 3:0 der Kroaten gegen Deutschland verfolgt.

Werden wir am Montag dann wieder da so sitzen, wie vor nunmehr 30 Jahre, als Deutschland 3:2 gegen Österreich verlor und frühzeitig die WM in Argentinien verlassen musste? Wir wollen es nicht hoffen...

Ich habe mich gefragt, was unsere englischen Freunde, die sich ja in Abwesenheit ihrer eigenen Mannschaften bei der EM nun frei einen Favoriten ausgucken können, zum Spiel der Deutschen so denken...

In der aktuellen Newsmeldung (Vokabel des Tages) heisst es:
Croatia stun Germany, penalty saves Austria.

Zu übersetzen ganz simpel, wenn man die Bedeutung von "stun" erkannt hat:
"Kroatien betäubt Deutschland, Elfmeter rettet Österreich."

Durch Zufall bin ich heute über einen Blog gestolpert, der sich mit konkret dieser Newsmeldung befasst und, was ich da erfahren habe, ist so interessant - das muss ich aufgreifen (natürlich auch, weil ich mich geschmeichelt über die dort erwiesene Aufmerksamkeit fühle):
http://vokabeln.over-blog.com/article-20411632.html

Das englisch "stun" wird nämlich auf denselben Wortstamm wie das deutsche "staunen" zurückgeführt. So gesehen wird einem die Bedeutung dieser Newsmeldung erst so richtig klar: "stun" meint eine Betäubung, die der Betäubung vergleichbar ist, die ein Wildtier befällt, wenn es auf der Strasse steht und vom Licht der Scheinwerfer erfasst wird.

Ja, so war es gestern, so ging es ja auch mir vor dem Fernseher:
ein erstauntes Entsetzen befiel mich, ich konnte mich nicht mehr recht rühren und wartete sehnsüchtig auf die Erlösung: den Schlusspfiff...

Hat das alles doch noch was Gutes gehabt, im Gegensatz zu so manchem anderen konnte ich die Niederlage gestern nutzen und für mich etwas lernen.

Mittwoch, 11. Juni 2008

Liegt mir auf der Zunge...

Kaum überlege ich mir, wie man am besten Vokabeln lernen kann, stosse ich überall auf interessante Erhebungen und Überlegungen zum Thema Vokabeln lernen.

Jüngst fand ich einen interessanten Artikel zum Thema "Sich an etwas Erinnern", der sich intensiv mit dem Phänomen beschäftigt, dass ein Begriff einem auf der Zunge liegt, aber er einem einfach nicht einfallen will. Das passiert häufig, vielleicht nicht unbedingt, wenn man dabei ist "Vokabeln zu lernen" oder abzufragen, sondern im Alltag: beim Englisch sprechen, wenn eine dringend benötigte Vokabel einfach nicht ins Bewusstsein kommen will.

Dieses Phänomen finde ich sehr interessant: man hat den Geschmack der Vokabel auf der Zunge und bei jedem Vorschlag, den das eigene Hirn oder eine anwesende Person einem unterbreitet, weiss man sehr schnell, ob diese Vokabel in dieser Übersetzung so schmeckt, wie sie es sollte. Nur das richtige Rezept für die Vokabel... das will einfach nicht in erinnerung kommen.

Hier der Artikel:
http://www.sciencentral.com/articles/view.php3?type=article&article_id=218393117

Was ist das Resümee?
Kurz gesagt: fällt einem eine Vokabel nicht ein, obwohl sie auf der Zunge liegt, dann ist es falsch, hin un dher zu raten und zu überlegen, wie diese Vokabel wohl heissen mag.
Warum ist es falsch? Nach Vermutung der Psychologen prägt sich das Gehirn dieses Suchen nach der richtigen Bedeutung ein. Bei nächster Gelegenheit wird das Gehirn nicht lange überlegen, sondern einen bei dieser fraglichen Vokabel erneut in dieselben Begriffsverwirrungen stürzen.
Was ist richtig? Richtig wäre es, in dem Moment, wo dieses "Auf der Zungenspitze-Gefühl" entsteht, den Begriff nachzuschlagen, also die korrekte Antwort zu suchen und zu finden. So schnappt der Mechanismus da ein, wo er es soll - taucht zukünftig erneut die Frage nach der betreffenden Vokabel auf, so liefert das Gehirn die Zuordnung zurück, die es so brav gelernt hat.

Woran das alles erinnert?
Richtig! Das Karteikasten-System, mit dem das Vokabellernprogramm phase-6 arbeitet...
Genau das macht die Systematik von phase-6. Das eigentliche Vokabel-lernen erfolgt bei der Vokabelabfrage. Wenn Du ein Wort nicht weisst und wenn es Dir auf der Zungenspitze liegt: nicht nachgrübeln!
Einfach auf "Richtige Antwort" anzeigen klicken - auch wenn diese Vokabekl dann wieder in Phase 1 rutschen mag. Mit dieser Herangehensweise, ist die Vokabel im Moment dort besser aufgehoben und wird um so schneller nun durch alle Phasen bis ins Langzeitgedächtnis rasen!

Freitag, 6. Juni 2008

Immer wieder Vokabeln abfragen

Neben all den anderen Dingen, die man so tut, ist der eine oder andere von uns "von Zeit zu Zeit" auch noch Vater oder Mutter und in dieser Funktion bei dem zur Zeit herrschendem Schulsystem auch verantwortlich für das Vokabel-lernen der Kinder.

Wie geht das eigentlich - "Vokabeln lernen"?

Wie habe ich das als Kind gemacht? Vokabeln-lernen in der Schule ist auf den nächsten Tag ausgerichtet: die Vokabeln der Lektion werden gepaukt, in dem ich mir die deutsche Bedeutung anschaue, dann die englische, französische oder welche Sprache auch immer ich gerade lerne.
Ich lese so alle Vokabeln einmal, zweimal, dreimal, sag mir mehrmals im Kopf hintereinander die Bedeutungen vor:
kaufen - to buy, kaufen - to buy, kaufen - to buy

Gut, dann gebe ich die Vokabeln in meinen Vokabeltrainer ein, ich selbstverständlich in mein Vokabellernprogramm phase-6.

Der Vokabeltrainer fragt die Vokabeln dann ab und - je nachdem ob ich die Abfrage der Vokabeln richtig beantworten kann oder nicht - rutscht die Vokabel nach der Vokabelabfrage in die nächste Phase.

So funktioniert Vokabeln lernen...

Wenn ich noch einmal zusammenfassen darf:
Es wird einerseits gesprochen vom Vokabeln-lernen - denn das ist so wie ich es beschrieben habe das ständige, häufige Hintereinanderlesen der gleichen Vokabel mit seiner Bedeutungszuordnung.
Andererseits ist die Rede von der Vokabel-Abfrage:
das ist die Abfrage der Bedeutungszuordnung, anders als beim Vokabel-lernen wird bei der Vokabelabfrage die Vokabel vorgelegt und man selber muss die Bedeutungszuordnung herstellen. Was nur gelingen kann, wenn man vorab die Bedeutung der Vokabel gelernt hat.

Gut. Und jetzt kommt die interessante Wendung in diesem Blog-Eintrag:
Tatsächlich "lernt" man die Vokabel am besten, in dem man sie abfragt.
Die Abfrage der Vokabeln ist demnach gar nicht als Wissensabfrage zu verstehen, sondern ist selber ein wichtiger Bestandteil im Lernprozess des Vokabel-lernens.

Ich möchte betonen, dass nicht ich selber mir diese Weisheit über das Vokabel-lernen ausgedacht habe - amerikanische Forscher haben hierzu eine Erhebung gemacht:

Siehe dazu einen Artikel von Februar 08 in Heute-online (ch):

"Die Forscher wollten wissen, ob das Gedächtnis Daten eher durch mehrmaliges Einprägen oder durch wiederholten Abruf behält."

Und das Ergebnis fiel, wenn man den Berichten trauen darf, sehr deutlich aus:

"Selbst mehrmaliges Lernen der Vokabelliste bringt ohne Tests deutlich schlechtere Ergebnisse, als sich Vokabeln immer wieder abfragen zu lassen."

Was heisst das? Was sage ich meinem Kind?

"Liebe Tochter... um Deine Vokabeln richtig zu lernen, lies sie Dir genau durch.
Vielleicht solltest Du Dir die Bedeutung der Vokabel in seinem Bedeutungszusammenhang klarmachen - lies die Geschichte der Lektion und vergegenwärtige Dir die Bedeutung der Dir nicht bekannten Vokabeln sofort, innerhalb des Textes.
Und danach überträgst Du die Vokabeln in Dein Vokabellernprogramm (ich muss nicht noch einmal betonen, dass ich phase-6 als vokabellernprogramm sehr gut geeignet finde) :-) - und dann jeden Tag Vokabeln abfragen!
So lernst Du Deine Vokabeln fürs Leben!"

Ich bin mal gespannt, was meine Tochter dazu sagt...